Philobus, Ägyptischer Koptischer Priester und Missionar - teil 2


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Philobus, Ägyptischer Koptischer Priester und Missionar - teil 2

 

Beschreibung: Ein Priester, der einst aktiv Missverständnisse über den Islam verbreitet hat, nimmt selbst den Islam an (Teil 2).

Noch in derselben Nacht zog Herr Khalil den dramatischen Schluss:  

“Ich traf meine endgültige Entscheidung.  Am Morgen sprach ich mit meiner Frau, mit der ich drei Söhne und eine Tochter habe.  Aber sobald sie fühlte, dass ich geneigt war, den Islam anzunehmen, fing sie an, zu weinen und bat den Missionevorstand um Hilfe.  Sein Name war Monsieur Shavits aus der Schweiz.  Er war ein sehr tüchtiger Mann.  Als er mich nach meiner wahren Haltung fragte, erzählte ich ihm offen, was ich wirklich wollte und dann sagte er: ´Betrachen sie sich von ihrer Arbeit befreit, bis wir herausgefunden haben, was sie befallen hat.´  Darauf sagte ich: ´Dies ist mein Rücktritt von meiner Arbeit.´  Er versuchte, mich davon zu überzeugen, es zurückzunehmen, aber ich bestand darauf.  Da brachte er das Gerücht in Umlauf, dass ich verrückt geworden sei.  Ich litt unter einer schweren Prüfung und Unterdrückung, bis ich Aswan verließ und nach Kairo zurückkehrte.”

 

Als er über die Gründe befragt wurde, aus denen er konvertiert ist, antwortete er: “In Kairo wurde ich einem angesehenen Professor vorgestellt, der mir dabei half, meine harte Prüfung zu überstehen, und dies tat er, ohne irgendetwas von meiner Geschichte zu wissen.  Er behandelte mich als einen Muslim, denn ich hatte mich ihm als solchen vorgestellt, obwohl ich den Islam offiziell noch nicht angenommen hatte.  Es war Dr. Muhammad Abdul Moneim Al Jamal, der damalige Untersekretär der Schatzkammer.  Er war hochinteressiert an islamischen Studien und wollte eine Übersetzung des Heiligen Qur´an machen, die in Amerika veröffentlicht werden sollte.  Er bat mich, ihm zu helfen, denn ich sprach seit ich meinen M.A. von einer amerikanischen Universität erhalten hatte fließend Englisch.  Er wußte auch, dass ich eine vergleichende Studie von Qur´an, Thora und Bibel vorbereitete.  Wir arbeiteten bei dieser vergleichenden Studie und der Übersetzung des Qur´an zusammen. 

 

Als Dr. Jamal erfuhr, dass ich meine Arbeit in Aswan gekündigt hatte und arbeitslos war, half er mir, einen Job bei der Standard Stationery Company in Kairo zu bekommen.  Also war meine Situation nach kurzer Zeit gut gefestigt.  Ich erzählte meiner Frau nicht von meiner Absicht, den Islam anzunehmen, denn sie dachte, ich hätte die ganze Sache vergessen, und dass es nichts als eine vorübergehende Krise gewesen sei, die nicht länger existierte.  Aber ich wußte ziemlich gut, dass meine offizielle Konvertierung zum Islam lange, komplizierte Maßnahmen erforderte, und es war in der Tat ein Kampf, den ich lieber für eine Zeit vor mir herschob, wenn es mir besser ging und ich meine vergleichenden Studien abgeschlossen haben würde.”

 

 

Dann fuhr Herr Khalil fort:

“1955 vervollständigte ich meine Studien und mein Material und meine Lebenssituation hatten sich gut gefestigt.  Ich kündigte bei der Company und gründete ein Schulungsbüro für importierte Schreibwaren und Schulartikel.  Es war ein erfolgreiches Gewerbe, bei dem ich mehr Geld verdiente, als ich benötigte.  Da enschloss ich mich, meine offizielle Konvertierung zum Islam zu erklären.  Am 25.Dezember 1959 schickte ich Dr. Thompson, dem Vorsitzenden der amerikanischen Mission in Ägypten, ein Telegramm, um ihm mitzuteilen, dass ich den Islam angenommen hatte.  Als ich Dr. Jamal meine wahre Geschichte erzählte, war er völlig erstaunt.  Sobald ich meine Konvertierung zum Islam bekannt gegeben hatte, begann neue Unruhe.  Sieben meiner früheren Kollegen in der Mission haben ihr Bestes versucht, mich davon zu überzeugen, meine Konvertierung rüchgängig zu machen, aber ich weigerte mich.  Sie drohten mir mit der Trennung von meiner Frau und ich sagte: ´Sie hat die Freiheit, zu machen, was sie wünscht´.  Die drohten, mich zu töten.  Aber als sie feststellten, dass ich hartnäckig blieb, ließen sie mich und schickten mir einen alten Freund, der ein Kollege aus meiner Mission gewesen war.  Er weinte sehr vor mir.  Daher rezitierte ich ihm den folgenden Qur´anvers: 

 

Und wenn sie hören, was zu dem Gesandten herabgesandt worden ist, siehst du ihre Augen von Tränen überfließen ob der Wahrheit, die sie erkannt haben.  Sie sagen: ´Unser Herr, wir glauben, so schreibe uns unter die Bezeugenden.´  Und weshalb sollten wir nicht an Gott glauben und an die Wahrheit, die zu uns gekommen ist, wo wir innig wünschen, dass unser Herr uns zu den Rechtschaffenen zählen möge.´” (Quran 5:83-84)

 

 

Ich sagte zu ihm: 

“´Du hättest lieber aus Gottergebenheit weinen sollen, als du den Qur´an gehört hast, und an die Wahrheit glauben sollen, die du kennst, aber du lehnst es ab.´  Da stand er auf uns verließ mich, als er keinen Nutzen sah.  Meine offizielle Konvertierung zum Islam war im Januar 1960.”

Herr Khalil wurde dann über das Verhalten seiner Frau und seiner Kinder befragt und er antwortete:

“Meine Frau verließ mich zu jener Zeit und nahm all unsere Einrichtung aus dem Haus mit.  Aber alle meine Kinder blieben bei mir und nahmen auch den Islam an.  Der enthusiastischste war mein Ältester Isaac, der seinen Namen in Osman umänderte, dann mein Zweiter Joseph und mein Sohn Samuel, dessen Name nun Jamal ist, und meine Tochter Majida, die sich jetzt Najwa nennt.  Osman ist nun Doktor der Philosophie und arbeitet als Professor an der Universität Sorbonne in Paris, wo er Orientalistik und Psychologie unterrichtet.  Er schreibt auch für die Zeitung ´Le Monde´.  Was meine Frau betrifft, sie verlies das Haus für sechs Jahre und 1966 war sie damit einverstanden, zurückzukommen, unter der Voraussetzung, dass sie ihre Religion behalten kann.  Ich akzeptierte das, denn im Islam gibt es keinen Zwang im Glauben.  Ich sagte ihr: ´Ich will nicht, dass du meinetwegen Muslima wirst, sondern nur wenn du überzeugt bist´.  Sie fühlt jetzt, dass sie an den Islam glaubt, aber sie kann ihn aus Angst vor ihrer Familie nicht bekennen, aber wir behandeln sie wie eine muslimische Frau und sie fastet im Ramadhan, denn alle meine Kinder beten und fasten.  Meine Tochter Najwa studiert an der Fakultät für Handel, Joseph ist Doktor der Pharmakologie und Jamal ist Ingenieur. 

 

Während dieser Zeit, seit 1961 bis zum heutigen Tag, war ich in der Lage, eine Reihe von Büchern über den Islam und über die Methoden der Missionare und der Orientalisten, die ihn bekämpfen, zu veröffentlichen.  Jetzt bin ich dabei, eine vergleichende Studie über Frauen in den drei göttlichen Offenbarungsreligionen vorzubereiten mit dem Ziel, die Stellung der Frau im Islam zu beleuchten.  1973 verrichtete ich Hajj (die Pilgerreise nach Mekka), und ich predige aktiv für den Islam.  Ich halte Seminare an Universitäten und bei wohltätigen Gesellschaften.  Ich erhielt 1974 eine Einladung aus dem Sudan, wo ich zahlreiche Seminare hielt.  Meine Zeit nutze ich voll und ganz für den Dienst am Islam.”

 

 

Schließlich wurde Herr Khalil über die hervorragendsten Merkmale des Islam befragt, die seine Aufmerksamkeit am meisten angezogen haben, und er antwortete: 

“Mein Glaube an den Islam kam durch das Lesen des Heiligen Qur´an und der Biographie des Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien mit ihm.  Ich glaubte die Missverständnisse über den Islam nicht länger und ich fühlte mich besonders angezogen von dem Konzept der Einheit Gottes, welches das wichtigste Merkmal des Islam ist.  Gott ist nur Einer.  Nichts ist wie Er.  Dieser Glaube macht mich zu einem Diener Gottes und keines anderen.  Die Einheit Gottes befreit den Menschen vom Dienen irgendeines anderen Menschen und das ist wahre Freiheit.

 

Mit gefällt auch die Rolle der Vergebung im Islam und der direkten Verbindung zwischen Gott und Seinen Dienern.

 

 

“Sprich: ´O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Gottes Barmherzigkeit; denn Gott vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige.  Und kehrt euch zu eurem Herrn, und ergebt euch Ihm, bevor die Strafe über euch kommt; (denn) dann werdet ihr keine Hilfe finden.” (Quran 39:53-54).

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