6.DER GLAUBE AN DIE GESANDTEN(1/6)


Dr. Aḥmad ’Ibn ‘Abd-’r-Raḥmān al-Qāḍī

Das ist der feste Glaube daran, dass Aḷḷāh  von den Menschen Männer auserwählte, denen Er offenbarte und die Er als Frohboten und Warner entsandte. Sie sollten Aḷḷāhs Dienern Seine Botschaften überbringen, sie dazu auffordern, einzig und allein Ihn anzubeten, und keine Götzen. Er sandte sie aus Barmherzigkeit den Menschen gegenüber und als Beweismittel gegen sie (am Tag der Auferstehung).
Aḷḷāh  sagt:

„Aḷḷāh erwählt Sich aus den Engeln Gesandte, und (auch) aus den Menschen. Gewiss, Aḷḷāh ist Allhörend und Allsehend“

(22:75)

sowie auch:

„Und Wir haben vor dir nur Männer gesandt, denen Wir (Offenbarungen eingegeben haben. So fragt die Leute der Ermahnung, wenn ihr (etwas) nicht wisst.“

(16:43)

und:

„Gesandte als Verkünder froher Botschaft und als Überbringer von Warnungen, damit die Menschen nach den Gesandten kein Beweismittel gegen Aḷḷāh haben. Und Aḷḷāh ist Allmächtig und Allweise.“

(4:165)

Aḷḷāh sagt auch:

„Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: „Dient Aḷḷāh und meidet die falschen Götter.“

(16:36)

Zum Glauben an die Gesandten gehört Folgendes:

6.1 DIE ÜBERZEUGUNG, DASS IHRE BOTSCHAFTEN
WAHRHAFTIG VON AḶḶĀH STAMMEN

Aḷḷāh  sagt:

„Und wenn ein Zeichen zu ihnen kommt, sagen sie: ‚Wir werden nicht glauben, bevor uns nicht gegeben wird, was den Gesandten Aḷḷāhs gegeben wurde.‘ Aḷḷāh weiß sehr wohl, wo Er Seine Botschaft anbringt. Diejenigen, die Übeltaten begehen, werden bei Aḷḷāh Erniedrigung und strenge Strafe treffen dafür, dass sie Ränke zu schmieden pflegten.“

(6:124)

und Er sagt auch:

„Und sie sagen: ‚Wäre doch dieser Qur‘an einem bedeutenden Mann aus den beiden Städten offenbart worden!‘ Verteilen etwa sie die Barmherzigkeit deines Herrn? Wir verteilen doch unter ihnen ihren Lebensunterhalt im diesseitigen Leben und erhöhen die einen von ihnen über die anderen um Rangstufen, damit die einen von ihnen die anderen in Dienst nehmen. Aber die Barmherzigkeit deines Herrn ist besser als das, was sie zusammentragen.“

(43:31-32)

Das Prophetentum und die Botschaft sind nicht durch Bemühungen und Anstrengungen zu erlangen, wie einige ketzerische Sufisten meinen. Ebenso wenig werden sie durch die Gesamtheit heiliger, imaginärer und einflussreicher Kräfte bestätigt,
wie Philosophen es behaupten. Vielmehr basiert das Prophetentum ausschließlich auf Auserwählung und Gnade von Aḷḷāh für denjenigen unter Seinen ehrwürdigen Geschöpfen, von denen Er weiß, dass er es verdient.

6.2 DER GLAUBE AN ALLE GESANDTEN AḶḶĀHS,SOWOHL AN DIE,                                                                        DEREN NAMEN WIR KENNEN,ALS AUCH AN DIE, DEREN NAMEN WIR NICHTKENNEN.

Zu denen, deren Namen wir kennen, gehören die Propheten, die in folgendem Qur’ān-Vers nach der Erwähnung Ibrāhīms - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - erwähnt sind:

„Und Wir schenkten ihm Isḥāq und Yaʽqūb; jeden (von ihnen) haben Wir rechtgeleitet. Und (auch) Nūḥ haben Wir zuvor rechtgeleitet, und aus seiner Nachkommenschaft Dāwūd, Sulaimān, Ayyūb, Yūsuf, Mūsā und Hārūn - so vergelten Wir (es) den Gutes Tuenden -; und Zakariyyā, Yaḥyā, ʽĪsā und Ilyās: jeder (von ihnen) gehört zu den Rechtschaffenen; und lsmāʽil, Alyasaʽ, Yūnus und Lūṭ: jeden (von ihnen) haben Wir vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugt“

(6:84-86)

Aḷḷāh  sagt auch:

„Wir haben doch bereits vor dir Gesandte gesandt. Unter ihnen gibt es manche, von denen Wir dir berichtet haben, und unter ihnen gibt es manche, von denen Wir dir nicht berichtet haben“

(40:78)

Es ist Pflicht, an sie alle zu glauben, da sie alle ein- und dieselbe Sendung hatten.

Aḷḷāh  sagt nämlich:

„Er hat euch von der Religion festgelegt, was Er Nūḥ anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrāhīm, Mūsā und ʽĪsā anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen).“

(42:13)

Die Verleugnung eines der Propheten gilt als Verleugnung aller. Aḷḷāh  sagt nämlich:

„Das Volk Nūḥs bezichtigte die Gesandten der Lüge.“

(26:105)

obwohl Nūḥ der erste Gesandte war. Aufgrund dessen darf zwischen den Gesandten Aḷḷāhs kein Unterschied gemacht werden, noch darf man an einige glauben und an andere nicht. Wer dies tut, ist vom Glauben abgefallen. Aḷḷāh  sagt:

„Diejenigen, die Aḷḷāh und Seine Gesandten verleugnen und zwischen Aḷḷāh und Seinen Gesandten einen Unterschied machen wollen und sagen: ‚Wir glauben an die einen und verleugnen die anderen‘, und einen Weg dazwischen einschlagen wollen, das sind die wahren Ungläubigen. Und für die Ungläubigen haben Wir schmachvolle Strafe bereitet. Denjenigen aber, die an Aḷḷāh und Seine Gesandten glauben und keinen Unterschied zwischen jemandem von ihnen machen, denen wird Er ihren Lohn geben. Aḷḷāh ist Allvergebend und Barmherzig.“

(4:150-152)

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